Inhalt
- 1 Bevor wir beginnen
- 2 Riester-Rente – was ist das überhaupt?
- 3 Ist die Riester Rente sinnvoll?
- 4 Zielgruppen für Riester Rente
- 5 Riester Rente für verschiedene Personengruppen
- 6 Wie genau läuft die Förderung ab?
- 7 Wie läuft die Auszahlung der Riester Rente ab?
- 8 Auszahlungsmöglichkeiten zur Riester Rente
- 9 Zahle ich auf meine Riester Rente Steuer?
- 10 Kann man die Riester Rente kündigen?
- 11 Vor- und Nachteile im Überblick
- 12 Unser Fazit zur Riester Rente
- 13 Erstgespräch
Bevor wir beginnen
Das ist eine Seite rund um die Riester Rente und wir beantworten Fragen wie „Was ist das?”, „Für wen ist die Riester Rente sinnvoll?”, wie wird sie steuerlich behandelt und vieles mehr.
Aber diese Seite ist eindimensional, denn wir können Deine individuelle Situation hier nicht abbilden, zu dynamisch und mehrdimensional ist Dein Leben. Sie dient folglich ausschließlich Dir, um sich einen ersten Eindruck zum Thema Riester Rente zu machen.
In meinen Beratungen stelle ich immer wieder fest, dass Kunden sich informieren und Wichtiges bei deren Recherche unberücksichtigt blieb. Nicht weil der Kunde vergesslich wäre, sondern weil ihm Details nicht in den Sinn kommen.
Bei Fragen rund um Deine Situation, nimm einfach kurz Kontakt auf.
Und jetzt lass uns beginnen.
Riester-Rente – was ist das überhaupt?
Seit Einführung der Riester Rente als erste staatlich geförderte Privatrente im Jahr 2002 ist diese Form der privaten Altersvorsorge in der Diskussion. Millionen Riester-Verträge wurden bis heute abgeschlossen, trotzdem gibt es immer wieder Kritik an der Riester Rente. Im Folgenden haben wir umfassende Informationen rund um das Riester-Modell für Dich zusammengestellt. Lerne die Vor- und Nachteile der Riester Rente kennen und entscheide hiernach selbst, ob sie für Deine private Altersvorsorge lohnt.
Die gesetzliche Rente reicht in Zukunft kaum aus, um Dein Leben im Alter sicher zu gestalten. Damit Du nicht in der Altersarmut landest, ist ein eigenes Engagement bei der Altersvorsorge wichtig. Hierauf weist die Politik seit 20 Jahren hin und rät zum sogenannten 3-Schichten-Modell. Hiermit ist gemeint, dass Du neben der gesetzlichen Rente privat vorsorgen solltest und außerdem eine betriebliche Altersvorsorge über Deinen Arbeitgeber möglich ist.
Um einen Anreiz zu schaffen, dass Bundesbürger private Rentenverträge abschließen, wurde 2002 die Riester Rente eingeführt. Benannt nach dem damaligen Arbeitsminister Walter Riester, ist sie eine sogenannte Förderrente. Wenn Du eine Riester Rente abschließt, beteiligt sich der Staat an den Beiträgen, die Du Monat für Monat in Deinen Versicherungsvertrag einzahlst. Die Höhe der jährlichen Förderung ist ein fester Betrag in Euro. Dieser wird nicht nur Dir alleine gewährt. Auch für einen Ehe- oder Lebenspartner sowie Deine Kinder gibt es unter Umständen eine zusätzliche Förderung.
Noch heute bieten Dir viele Gesellschaften in Deutschland spezielle Riester-Verträge an. Diese müssen vom Staat als solche geprüft und genehmigt werden, damit es zu einer Förderung kommt. Alle Versicherer bieten weitere Arten der privaten Altersvorsorge an, beispielsweise als fondgebundene Zusatzrente. In jedem Fall solltest Du prüfen, wo auf Dich die besten Konditionen warten. Dies kann bei einem Riester-Vertrag sein, muss es jedoch nicht zwingend.
Ist die Riester Rente sinnvoll?
Ob die Riester Rente sinnvoll ist oder nicht, hängt wesentlich von Deiner Lebenssituation ab. Zunächst ist zu sagen: Selbst eine private Altersvorsorge zu betreiben, ist sehr sinnvoll. Wenn Du in Deine jährliche Renteninformation schaust, siehst Du Deine voraussichtliche Altersrente. Schnell wirst Du erkennen, dass diese kaum für einen sicheren Lebensabend ausreicht. Du solltest Dich deshalb möglichst früh im Leben damit befassen, privat ein oder mehrerer Verträge über eine private Zusatzrente abzuschließen.
Wie sinnvoll die Riester Rente ist, hängt vom Umfang der Förderung ab. Zum einen bekommst Du die komplette Förderung nur gewährt, wenn Du wenigstens vier Prozent Deines Bruttolohns in ein Riester-Produkt investierst. Zahlst Du weniger in den Vertrag ein, bekommst Du eine entsprechend niedrigere Förderung des Staates. Wenn Du nebenbei noch andere Produkte zur Altersvorsorge nutzt und Beiträge einzahlst, hast Du vielleicht nicht die vollen vier Prozent übrig.
Zum anderen sind Verträge zur Riester Rente sinnvoll, je mehr Förderung Du vom Staat erhältst. Dies hängt beispielsweise von der Anzahl Deiner Kinder ab. Grob gesagt ist die Riester Rente für einen Familienvater mit mehreren Kindern sinnvoller als für einen Single mit mittlerem Einkommen. Wie bei jeder Art der Altersvorsorge gilt: Ob die Riester Rente sinnvoll ist oder nicht, solltest Du individuell prüfen lassen.
Die Riester Rente ist besonders interessant für:
Zielgruppen für Riester Rente
Familien mit Kindern
Familien mit Kindern
Niedriges Einkommen
Niedriges Einkommen
Hohe steuerliche Belastung
Hohe stuerliche Belastung
Riester Rente für verschiedene Personengruppen
Grundsätzlich steht die Riester Rente allen Angestellten offen, genauso wie Selbstständigen mit einer Pflichtversicherung im gesetzlichen Rentensystem. Auch Beamte können diese Form der privaten Altersvorsorge nutzen. Solltest Du Empfänger des Arbeitslosengeldes I oder II sein, hast Du weiterhin ein Anrecht auf eine Vorsorge nach dem Riester-Prinzip.
Keine Riester Rente abschließen können Selbstständige und Freiberufler, die nicht in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sind. Für diese hat der Staat mit der Basis- bzw. Rüruprente eine Alternative der staatlichen Förderrente geschaffen. Bei dieser erhältst Du steuerliche Vorteile, in der Anspar- genauso wie in der Auszahlungsphase.
Förderberechtigt sind:
- Angestellte
- Rentenversicherungspflichtige Selbständige
- Beamte
- Empfänger von Arbeitslosengeld I oder II
- Ehepartner von einem der zuvor genannten (z. B. der Ehemann ist förderberechtigt, wenn seine Frau Angestellte ist)
Wie genau läuft die Förderung ab?
Wenn Du einen Riestervertrag abschließt, kannst Du zwischen zwei Arten der Riester Förderung wählen. In den meisten Fällen entscheiden sich Vertragsnehmer für die Förderung mit festen Zulagen. Diese Riester Rente Förderung erhältst Du jedes Jahr durch einen speziellen Antrag. Im Regelfall übernimmt Deine Versicherung die Antragsstellung für Dich.
Bei einem höheren Einkommen profitierst Du zusätzlich von einem steuerlichen Vorteil. Während bei einer größen Familie fast immer die Förderung mit Festbeträgen eintritt, profitieren Singles oder Personen mit einem steigendem Einkommen zusätzlich vom steuerlichen Vorteil.
Es gibt eine zusätzliche Art der Riester Rente Förderung, wenn Du im Moment des Vertragsabschlusses noch nicht das 25. Lebensjahr vollendet hast. In diesem Fall bekommst Du neben den regulären Zulagen noch einen einmaligen Bonus von 200 Euro. Hiermit möchte der Staat einen zusätzlichen Anreiz für junge Menschen schaffen, einen Vertrag über eine Riester Rente abzuschließen.
Die Zulagen der Riester Rente im Überblick
Wenn Du Dich für die Förderung durch die Riester Renten Zulagen entscheidest, bekommst Du jedes Jahr einen festen Eurobetrag als Zuschuss direkt auf Deinen Riester-Vertrag. Hierbei musst Du zwischen der Grundzulage und Kinderzulagen unterscheiden. Die Höhe der Zulage ist stets ein Festbetrag, der von der Politik allerdings angepasst werden kann.
Die jährliche Grundzulage wurde zum letzten Mal im Jahr 2018 von 154 auf 175 Euro erhöht. Die Kinderzulagen werden für jedes Deiner Kinder gewährt und hängen in der Höhe vom Geburtsjahr des Kindes ab. Für alle Kinder, die ab dem Jahr 2008 geboren wurden, bekommst Du 300 Euro jährlich. Für ältere Kinder mit einem früheren Geburtsjahr liegt der jährliche Förderbetrag bei 185 Euro.
Die Riester Renten Zulagen sind umso lohnenswerter, je geringer Dein Einkommen ist. Bei einem geringen Verdienst fallen vier Prozent Deines Bruttoeinkommens vergleichsweise niedrig aus. Genau diese musst Du allerdings in den Riestervertrag einzahlen, damit Du die volle Förderung erhältst.
Riester Rente und die stuerliche Förderung
Neben der Förderung durch feste Zulagen hast Du die Möglichkeit, eine steuerliche Förderung zu nutzen. Dein Finanzamt prüft im Regelfall eigenständig, ob Du Dich mit dem steuerlichen Vorteil besser stellst als mit der reinen Förderzulage. Ist dies der Fall, wird der Vorteil direkt in Deiner Einkommensteuererklärung berücksichtigt. Auf diese Weise senkst Du Dein zu versteuerndes Einkommen Jahr für Jahr.
Um den steuerlichen Vorteil zu nutzen, füllst Du die Anlage AV Deiner Steuererklärung aus. Dieses Zusatzblatt ist speziell für die steuerliche Berücksichtigung von Produkten der Altersvorsorge entwickelt worden. Hier trägst Du übrigens nicht nur die Riester Rente für die Steuer ein. Die eingezahlten Beiträge in Vorsorgeprodukte wie beispielsweise auch die Rürup-Rente gelten als Sonderausgaben bzw. Vorsorgeaufwendungen, mit denen Du Deine steuerliche Belastung reduzierst.
Deine Sonderausgaben kannst Du nicht unbegrenzt beim Finanzamt geltend machen. Aktuell liegt die Obergrenze bei 2.100 Euro jährlich. Ein Single mit beispielsweise einem Einkommen von 60.000 Euro würde mit seinen 2.100 Euro Beiträgen zur Riester Rente die Obergrenze vollständig ausschöpfen. Hier senkst Du Dein zu versteuerndes Einkommen erheblich. Faktoren wie Deine Einkommenshöhe oder Dein Familienstand spielen ein besondere Rolle bei der Riester Rente.
Riester Rente – Förderung berechnen
Mit dem folgenden Förderrechner kannst Du Deine persönliche steuerliche Förderung berechnen. Allerdings dient der Rechner ausschließlich für eine erste Einschätzung. In der Praxis muss man weitere Faktoren berücksichtigen, die das Ergebnis beeinflussen können. Vor allem sollte die Riester Rente ganzheitlich und im Zusammenhang mit anderen Faktoren berücksichtigt werden.
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Mehr InformationenBeispiel 1: Niedriges Einkommen
Beispiel 1: Du verdienst pro Jahr 20.000 Euro brutto. Vier Prozent von diesem Einkommen musst Du in die Riester Rente investieren. Dies wären 800 Euro im Jahr oder umgerechnet 66,67 Euro im Monat. Solltest Du zwei jüngere Kinder haben, würdest Du 175 Euro als Grundlage sowie zweimal 300 Euro Kinderzulage erhalten. In dieser Summe sind dies 175 + 300 + 300 = 775 Euro. Du müsstest dann jährlich nur noch einen Eigenanteil von 25 Euro zahlen, um die 800 Euro zu erreichen. Natürlich kannst Du für eine höhere Zusatzrente mehr in den Riestervertrag einzahlen.
Annahmen zur Beispielberechnung:
- Jahresbruttoeinkommen: 20.000 Euro
- Kinder: 2
Zusammenfassung: Im Riestervertrag werden jährlich 800 Euro eingezahlt. Von diesen 800 Euro übernimmt der Staat 775 Euro (175 Euro Grundzulage + 600 Euro Kinderzulagen). Der Eigenanteil liegt damit bei lediglich 25 Euro jährlich.
Beispiel 2: Hohes Einkommen
Beispiel 2: Du verdienst jährlich 60.000 Euro und hast keine Kinder. Vier Prozent Deines Jahreseinkommens wären 2.400 Euro. Diese müssen nicht in vollem Umfang geleistet werden, nach aktueller Regelung gilt eine Obergrenze von 2.100 Euro für die volle Riester-Förderung. Von diesen 2.100 Euro würden lediglich 175 Euro als Grundzulage abgezogen, die verbleibenden 1.925 Euro zahlst Du komplett aus eigener Tasche. Das entspricht 160,42 Euro monatlich. Diese sind wiederum steuerlich abzugsfähig, so dass du 663 Euro Steuererstattung erhältst. Dein effektiver Monatsbeitrag reduziert sich also von 160,42 auf 105,17 Euro. Achtung: Würdest Du zum Beispiel nur 80,21 Euro in den Riester-Vertrag einzahlen, halbiert sich auch die staatliche Zulage auf 87,50 Euro.
Annahmen zur Beispielberechnung:
- Jahresbruttoeinkommen: 60.000 Euro
- Kinder: keine
- Steuerklasse: 1
Zusammenfassung: In den Riestervertrag werden insgesamt 2.100 Euro jährlich eingezahlt. Davon zahlt der Staat 175 Euro als Grundzulage. Weitere 663 Euro erhältst Du im Rahmen der Steuerklärung vom Staat zurückerstattet. Dein tatsächlicher Eigenanteil liegt also bei 1.262 bzw. 105,17 Euro monatlich. Der Staat übernimmt etwa 40 % der Beiträge.
Für Singles ohne Kinder mit mittlerem Einkommen ist die Riester Rente finanziell weniger reizvoll. In diesem Fall würdest Du den größten Teil Deiner Rentenbeiträge selbst zahlen müssen.
Wie läuft die Auszahlung der Riester Rente ab?
Der Zeitpunkt für Deine Riester Renten Auszahlung ist im abgeschlossenen Vertrag vereinbart. Er findet nicht vor Vollendung des 62. Lebensjahres, bei Altverträgen des 60. Lebensjahres statt. Die Auszahlung erfolgt grundsätzlich immer als lebenslang gewährte Rente, Du kannst Dir also nicht den angesparten Betrag wie bei einer Lebensversicherung auf einmal auszahlen lassen.
Für die ausgezahlte Rentenhöhe hast Du immer ein Anrecht auf einen Betrag, der Deinen eingezahlten Beiträgen und den staatlichen Zuschüssen entspricht. Jede Versicherung versucht natürlich, während der Ansparphase mit Deinen Beiträgen eine Rendite zu erzielen. Hier lohnt es, beim Vertragsabschluss auf die verschiedenen Förderprodukte zu schauen. Vom Banksparplan bis zu fondsgebundenen Zusatzrenten gibt es viele Varianten mit unterschiedlichen Rendite-Aussichten und Risiken.
Eine Ausnahme von der Auszahlung als reine Altersrente gibt es. Im ersten Jahr Deiner Rentenauszahlung kannst Du Dich einmalig dazu entscheiden, bis zu 30 Prozent des angesparten Betrags als Einmalzahlung zu erhalten. Vielleicht hast Du zu Beginn Deines Rentenalters besondere Wünsche, die Du Dir mit einem höheren Kapital erfüllen willst. Hierdurch kann allerdings ein steuerliches Problem entstehen.
Eine weitere Ausnahme ist die selbstgenutzte Immobilie. Die Riester Rente kannst Du in Deine Finanzierung einbinden oder zur Entschuldung verwenden.
Auszahlungsmöglichkeiten zur Riester Rente
Kapital
bis zu 30 % als Kapitalauszahlung. Restkapital wird als Rente ausgezahlt.
Kapital frühestens mit 62
Rente
Lebenslange Rente
Flexibler Rentenbeginn
Rente frühestens mit 62
Immobilie
Riestervermögen kann für die selbstgenutzte Immobilie eingesetzt werden.
Immobilie finanzieren
Immobilie entschulden
Zahle ich auf meine Riester Rente Steuer?
Ja, nach dem Alterseinkünftegesetz ist die Riester Rente eine der vielen Arten von Bezügen, die Du voll versteuern musst. Wenn Du als Rentner Deine jährliche Steuererklärung einreichst, musst Du Deine Einnahmen aus der Riester Rente deshalb in vollem Umfang versteuern. Dies macht auch die Einmalauszahlung wenig interessant, da dies im entsprechenden Jahr für eine außergewöhnlich hohe Einnahme mit entsprechender Steuerlast sorgen kann. Allerdings gibt es auch hier Gestaltungsmöglichkeiten.
Es ist unter Umständen möglich, die Einmalzahlung in das nachfolgende Jahr zu verlagern. Dies lohnt sich, weil Du dann nicht mehr Deine letzten Monatsgehälter, sondern alleine Deine gesetzliche Rente erhältst. Der steuerliche Effekt wird so abgeschwächt, als wenn Du im Jahr zuvor noch einmal Dein volles Jahreseinkommen, eventuell noch eine Abfindung und zusätzlich maximal 30 Prozent aus Deinem Riester-Kapital erhältst. Lasse Dich bei einer bevorstehenden Rentenauszahlung unbedingt fachkundig beraten, was sich steuerlich am ehesten lohnt.
Kann man die Riester Rente kündigen?
Oft läuft ein Vertrag der Riester Rente über Jahrzehnte hinweg. In dieser Zeit kann viel passieren. Vielleicht kannst oder willst Du irgendwann in Zukunft Deinen Riester-Vertrag nicht mehr fortführen und kündigen. Grundsätzlich ist eine Riester Renten Kündigung möglich, hat allerdings einen großen Nachteil. Wenn Du Deine Kündigung aussprichst, musst Du an den Staat alle erhaltenen Zulagen bzw. die steuerlich erhaltenen Vorteile zurückzahlen. Hier kommen schnell einige Tausend Euro zusammen.
Bevor es zur Riester Renten Kündigung kommt, ist eine Ruhestellung des Vertrags die bessere Wahl. Hier kündigst Du den Vertrag formal nicht, zahlst jedoch auch keine Beiträge mehr ein. Die Förderung durch den Staat entfällt ab diesem Zeitpunkt, Du verlierst aber nicht bislang erhaltene Förderbeträge. Wenn Du in Zukunft Deine Riester Rente doch fortführen möchtest, hast Du hierzu jederzeit die Möglichkeit.
Vor- und Nachteile im Überblick
Das Riester-Modell ist seit 20 Jahren in der Diskussion, immer wieder werden die Riester Renten Nachteile in den Medien thematisiert. Im Folgenden soll Dir unser kompakter Überblick zeigen, wo genau die Riester Renten Nachteile und Vorteile liegen. Dies soll Dir Unsicherheit nehmen, wenn Du aktuell über den Abschluss einer guten Altersvorsorge für Dich und Deine Familie nachdenkst.
Diese Vorteile bietet das Riester-Modell
- Staatliche Förderung als Anreiz: Die private Altersvorsorge ist für jedermann zu empfehlen. Im Falle der Riester Rente musst Du nicht alleine für diese Vorsorge aufkommen und erhältst Jahr für Jahr eine Unterstützung vom Staat. Bei einem niedrigen Einkommen kann die Förderung sogar den größten Teil Deiner Beitragszahlung umfassen.
- Sicherheit der Einzahlungen: Im Unterschied zu vielen anderen Vorsorgeprodukten sind Deine eingezahlten Beiträge zur Riester Rente und die Zulagen geschützt. Sie können nicht verpfändet werden und sind auch vor einer Anrechnung bei Hartz-IV-Leistungen geschützt.
- Option der Einmalauszahlung: Bei vielen Verträgen über eine Zusatzrente kannst Du nicht wählen, ob Du Dein Sparguthaben ganz oder teilweise als Einmalzahlung erhalten möchtest. Dies ist bei der Riester Rente anders, bis zu 30 Prozent kannst Du Dir beim Übergang von der Beitrags- in die Auszahlungsphase einmalig auszahlen lassen.
- Vererbbarkeit mit Einschränkungen: Du kannst Deinen Riestervertrag vererben. Dies gilt für das gesamte Vertragsguthaben, im Falle des Ehepartners zusätzlich auch für die staatlichen Förderungen. Hat der Partner noch keinen Riester-Vertrag, kann dieser im Moment des Vererbens noch nachträglich abgeschlossen werden. Je nach Vertragsgestaltung ist Dein Rentenguthaben auch in der Auszahlungsphase vererbbar.
Die Nachteile der Riester Rente
- Nachgelagerte Besteuerung: Die Riester Rente zählt in vollem Umfang zu Deinen Alterseinkünften. Du musst somit Deine Riester Rente komplett versteuern, wenn Du als Rentner Deine jährliche Steuererklärung einreichst. Dies stellt allerdings keinen Unterschied zu den meisten anderen Rentenprodukten dar.
- Produktgestaltung eingeschränkt: Sämtliche Versicherungsprodukte, die als Riester Rente angeboten werden, wurden zuvor vom Staat überprüft. Hierbei wird beachtet, dass der Vertrag wirklich einer sicheren Altersvorsorge dient. Die Renditen sind somit nicht sehr spekulativ und risikoreich und setzen eher auf eine sichere Grundlage.
- Vier Prozent Einkommen für volle Förderung: Die Riester Renten Förderung wird anteilig gekürzt, wenn Du nicht volle vier Prozent Deines Bruttoeinkommens in den Vertrag investierst. Für einen sicheren Ruhestand ist es grundsätzlich empfehlenswert, vier Prozent oder mehr des Einkommens in die Vorsorge zu investieren. Ob dies bei Deinen Lebenshaltungskosten möglich ist und alleine in einen Riester-Vertrag fließen soll, ist jedoch strittig.
- Keine Relation zum Einkommen: Die Eurobeträge als Riester Renten Förderung sind fix und berücksichtigen Dein Einkommen nicht. Solange sich nicht der steuerliche Vorteil für Dich lohnt, erhältst Du mit steigendem Jahreseinkommen immer den gleichen Förderbetrag. Dies kann die staatliche Unterstützung vergleichsweise uninteressant machen, so lange Dein Einkommen unter der steuerlichen Förderung liegt.
Unser Fazit zur Riester Rente
Die Riester Rente war das erste Förderprodukt zur private Altersvorsorge und hat diese in Deutschland wesentlich angekurbelt. Mehr als 16 Millionen Verträge bestehen aktuell. Da eine private Altersvorsorge in der heutigen Zeit unverzichtbar ist, stellt die Riester Rente neben anderen Produkten einen wichtigen Teil der deutschen Versicherungslandschaft dar.
Lohnenswert ist die private Rentenform besonders für Familien mit mehreren Kindern oder Personen mit einem geringen Jahreseinkommen. Diese haben selten Geld für eine starke Vorsorge übrig. Hier schafft die staatliche Förderung einen wertvollen Anreiz, die sogar die Versicherungsbeiträge größtenteils übernimmt.
Für Singles oder Personen mit höherem Einkommen kann die steuerliche Förderung reizvoll sein. Hier lohnt besonders ein Vergleich mit anderen Formen der Vorsorge wie der Rüruprente, die ausschließlich auf eine steuerliche Förderung vertraut. Ein persönlicher Versicherungsvergleich zeigt Dir individuelle Stärken der verschiedener Vertragsarten und Vorsorgemodelle auf.